Marina Marx im Interview

Seit wenigen Tagen ist das Debütalbum „Der geilste Fehler“ von Marina Marx im Handel. Ich hatte die Gelegenheit mit der sympathischen Durchstarterin zu telefonieren. Die Räubertochter wie sie sich in Erinnerung an ihre Kindheit bezeichnet kletterte damals auf Bäume, jetzt klettern ihre Klickzahlen bei YouTube und die Verkaufszahlen ihrer Songs.

Nicht nur bei YouTube ist die sympathische Sängerin gerade sehr präsent, auch in diversen TV-Shows wie Florian Silbereisen am letzten Samstag ist sie dabei.

Bereits ein paar Tage vor dem Interview hatte ich mich eher zufällig in ihre Live-Session auf Instagram geklickt, wo sie ihren Fans viele Fragen beantwortet hat. Auch in der aktuellen Ausgabe der „Hossa!“ gibt es einen interessanten Artikel, so dass mir dabei fast die Fragen ausgehen, aber eben nur fast.

 

Für Marina war Instagram vor allem in der aktuellen Corona-Situation eine Möglichkeit, mit den Fans in Kontakt zu bleiben, weil es live gerade schwierig ist, kontakte aufzubauen.

Welche Live- Erfahrungen hat die Künstlerin Marina Marx, die ja noch neu in der Branche ist zu bieten wollte ich von ihr wissen: „Ich hab vor Jahren, vor der Solo-Karriere in einer Coverband gesungen, hab viel Straßenmusik gemacht in Hamburg, als Teenager war ich in der Schulband, ja ich habe immer meine Hausaufgaben gemacht“. Auf den Hinweis, dass ja auch Musiker ohne Live-Erfahrung in der Branche starten möchten merkt Marina an: „Wenn man Musiker ist, egal ob hobbymäßig oder professionell, dann ist es auch nicht schlimm ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Ich denke, wenn man den Traum hat, dann ist es egal ob man in einer Coverband war oder nicht. Ich habe es halt immer geliebt zu singen und live auf der Bühne zu stehen. Manche machen es später, manche früher, es ist gut so wie jeder es macht.“ 

Als Solokünstlerin ging es für Marina im letzten Jahr stufenweise immer weiter bergauf, wie sie selber anmerkt. Sie hat aber in den letzten Jahren immer mal an Wettbewerben teilgenommen, sie war Mitglied in Bands oder hat auch Gesangsunterricht genommen. Sie hat immer fleißig an der Karriere gearbeitet, auch schon die Jahre davor. Sie spielt Gitarre und in den letzten 2 bis 3 Jahren hat sie angefangen, Klavier zu lernen.

Welches Publikum Marina erreichen möchte, war meine nächste Frage, denn es gibt im Moment viele tolle junge Frauen im Schlager wie Christin Stark oder Melissa Naschenweng. Marina dazu : „Ich mach mir dazu eigentlich keine Gedanken, ich freue mich einfach nur, wenn die Leute meine Musik lieben, die es einfach mögen und sich damit identifizieren können, über die Menschen freue ich mich, ob Frau, ob Mann, ob Jugendlicher, ob Kind – wenn die Leute die Songs cool finden, dann bin ich da voller Euphorie und überglücklich. Aber ich bin auch ein großer Fan von Christin und liebe ihre neue Platte und auch Melissa habe ich bereits ein paar Mal kennengelernt, das sind natürlich supercoole Mädels, oder auch die Ela aus Berlin ist eine ganz tolle Newcomerin“.

 

Wie entstehen die Songs von Marina Marx. Ist sie Teil der Entwicklung der Songs oder wird eine Auswahl aus fertigen Songs getroffen. Marina dazu: „Es ist mal so, mal so. Wir kreieren die Songs schon zusammen, meine Produzenten kennen meine Geschichten, ich gebe meine Vorschläge weiter. Alle Songs handeln tatsächlich aus meinem Leben, ich kann mich mit all meinen 12 Songs identifizieren. Es ist autobiographisch, die Geschichten sind auch alle so passiert, aber natürlich auch aufgrund der sehr guten Kommunikation mit meinen Produzenten“

Mit ihrer ersten Single „One-Night-Stand“ und dem dazugehörigen Video begann der Aufstieg von Marina Marx als Solo-Interpretin, meine Frage, ob sie diesen Erfolg erwartet oder gar geplant hat: „Als ich im Studio gestanden habe und den Song aufgenommen habe, als wir den erschaffen hatten, da dachte ich schon, der Song ist ein Brett. Das Gefühl hatte auch mein Team, aber dass es so durch die Decke geht und mein Video mittlerweile 6 Millionen Aufrufe hat, damit hätte ich nie gerechnet. Da muss ich mich auch manchmal zwicken, das ist schon ein wahnsinnig krasses Gefühl. Darauf bin ich auch sehr, sehr stolz.“

 

YouTube hat Marina Marx bekannt gemacht, und hat ihr wahnsinnig viel Rückenwind gegeben. Wie stehst sie zu den klassischen TV-Formaten bei denen sie auch schon einige Male dabei war.

„Für mich ist alles, was ich im Bereich Musik machen kann ein Highlight. Ob es die Fernsehsendungen sind, ob es meine Videos sind, die ich drehen darf, ob ich live auf der Bühne stehen darf. Für mich ist das alles ein wahnsinnig großes und tolles Erlebnis und wird alles zu einem Highlight. Und sowieso meine Fans…“

 

Mittlerweile hat Marina Marx einen offiziellen Fanclub, den zwei Frauen für sie leiten und viele Fans, die sie mit Fanpages supporten, was Marina total gefällt. Sie berichtet dazu:

„Ich hab ausschließlich positive Erfahrungen mit den Fans im Netz gesammelt. Die dürfen ruhig kreativ sein, ich freu mich über jeden, der Bock darauf hat, das Team Marina Marx kreativ zu unterstützen.“

Dschungelcamp oder Promi Big Brother wäre nicht ihres sagt sie lachend zum Thema Realitiy-TV, da sagt sie gerne nein. Cool wäre für sie „Let’s Dance“ oder „Sing mein Song. Sowas würde sie absolut reizen.

Bereits 2016 nahm Marina  bei dem populären TV-Format „The Voice“ teil.

„Ja genau, bei „The Voice“ habe ich schon mitgemacht, das war auch eine tolle großartige Zeit, eine tolle wundervolle Erfahrung, das kann ich nur jedem empfehlen, der in Gesang oder Musik Fuß fassen möchte oder diese Erfahrung mitnehmen möchte. War auf jeden Fall spannend“

Meine Frage, wie es mit dem Willen zum Gewinnen und der Konkurrenzsituation dort aussieht berichtet Marina: „Nein überhaupt nicht, ich hatte eine großartige Zeit während der Battles mit Lucie zusammen. Das war so schön und man hatte bei „The Voice“ nie das Gefühl, dass ein Konkurrenzkampf herrscht. Für mich war das überhaupt nicht schlimm, dass ich in den Battles ausgeschieden bin, überhaupt nicht.“

 

Welche Musik hört Marina Marx?

„Mein großes Vorbild ist Tina Turner die ich schon als 4-jähriges Mädchen supergerne gehört habe. Ich höre auch gerne Countrymusik, Pur, Peter Maffay, Ben Zucker, natürlich. AC/DC ist auch ein ganz großer Name für mich. Da ist so alles kunterbunt durchgemischt. So wie ich gerade mein Genre, den Rockschlager für mich erschaffen möchte.“

„Ich habe meinem Papa die Tina-Turner-Cassette gemopst und habe die immer angehört und hab das vorm Spiegel immer nachgesungen mit der Haarbürste in der Hand. Johnny Cash hat er auch viel gehört und Truck Stop, deswegen die Liebe zur Countrymusik. Und Mama hat extrem viel Peter Maffay und Pur gehört. An AC/DC kam ich durch meine Tante dran und das ist auch gut. Es kommt bei der Musik, die ich auswähle drauf an wie ich mich fühle. Manchmal ist es einfach nur cool, wenn ich die Wohnung zuhause staubsauge und ich kann AC/DC oder Tina hören oder beim gemütlichen Abend auf der Couch, wo ich mir gerne mal was von Truck Stop einschalte oder was von Peter Maffay.“

 

Zum Abschluss erzählt sie mir, dass Sie immer eine kleine Räubertochter war, die auf Fußball und Formel Eins stand und auf Bäume kletterte und schon dort hoch hinauswollte. Genau das wünschen wir ihr für ihre Schlager-Karriere und das Debüt-Album natürlich auch.

Interview: Ute Brüning

Pressefotos: Studio Ignatov